Samstag, Juni 18, 2005

Kein Nachweis der journalistischen Tätigkeit

Ohne aktuellen Bezug zur journalistischen Arbeit kann man im DJV sogar Vorsitzender oder Funktionär sein. So bleibt weiterhin offen, wo der Vorsitzende des DJV derzeit journalistisch oder überhaupt beruflich tätig ist oder wie die Tätigkeit des bayerischen Vorsitzenden im Schulamt Nürnberg mit Journalismus kollidiert.

Es verschließt sich dem einfachen Mitglied daher, warum er einen Nachweis über seine journalistische Tätigkeit erbringen sollte. Freundlicherweise sei darauf hingewiesen, dass im DJV regelmäßig die Frage nach der Hauptberuflichkeit nur bei der Neuaufnahme gestellt wird und man Altmitglieder nur selten belästigt.

Torsten Witt, Vorsitzender DJV-Brandenburg in ndr-Zapp: "Das fragt bedauerlicherweise nach meinem Kenntnisstand in keinem Landesverband so gut wie nie jemand nach. Das heißt, man wird in jungen Jahren Mitglied und solange man seine Beiträge bezahlt und auch sonst nicht negativ auffällt, wie Herr Thümler jetzt, dann fragt auch leider keiner nach."

Dies wäre auch sehr unklug, da wir alle wissen, dass der Verband sonst wohl auf 30-50% seiner Einnahmen verzichten müsste.Wären wirklich alle Mitglieder journalistisch tätig, so würden die Ausgaben für die Betreuung und den Rechtsschutz dramatisch steigen. So freuen wir uns heimlich über diese Ex-Journalisten und die Subventionierung der Beiträge der Aktiven. Dies geschieht natürlich nur im dunklen Keller, da bei Tageslicht und Zeugen wir selbstverständlich einen sauberen Verband fordern, der ständig seine Mitglieder überwacht.Wie ernst es den Funktionären damit ist, haben Dr. Wolfgang Stöckel und seine Stellvertreter auf der Mitgliederversammlung 2004 zu erkennen gegeben. Mein Antrag auf eine jährlich Selbstauskunft wurde brüsk abgelehnt, da man den Mitgliedern nicht hinterher spionieren wolle. Mit demokratischen 98% der Stimmen folgten die Mitglieder den Worten des Vorsitzenden in der Abstimmung. Nur Nichtjournalisten können mit der Selbstauskunft ein Problem haben und daher ist anzunehmen, dass es auf Mitgliederversammlungen des BJV wohl nur noch 2% hauptberufliche Journalisten geben kann oder man treudoof einfach das Gehirn abgeschaltet hat.

Hoch lebe das Zentralkomitee!

Ein Selbstauskunft ist schon ein Problem im BJV und man hat Angst, dass dies bereits zu einem massiven Verlust an Mitgliedern führen würde. Mit Schnüffeln hat eine Selbstauskunft nichts zu tun. Es verschließt sich dem Beobachter, wie man im Verband überhaupt etwas erfahren möchte. Der Verband will nicht nachforschen und das Mitglied soll keine Angaben machen müssen. Das belegt eindeutig, dass man auf den Nachweis der Hauptberuflichkeit nur bei anderen Landesverbänden Wert legt.

So forderte der Vorsitzende Stöckel im Juni 2004, dass man in den neu zu gründenden Landesverbänden Verbandshygiene betreiben müsse und die Hauptberuflichkeit der übernommenen Mitglieder besonders streng geprüft werden müsse.

Herr Stöckel, Herr Konken und andere Funktionäre sollten doch zuerst einmal erklären, was sie selbst mit dem Journalismus noch zu tun haben. Sicherheitshalber gibt es in Bayern ja jetzt einen Passus in der Satzung, der es erlaubt Nichtjournalisten als Mitglied inkl. Presseausweis zu behalten.

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