Mittwoch, Juni 15, 2005

Gregor Gysis Gehirn gefälscht - DJV schaut zu

Während sich der DJV-Vorsitzende Konken zu gerne um den Sinn und Zweck von Dschungelcamps und andere Geschmacklosigkeiten kümmert und die Ergebnisse seiner Denkprozesse per DJV-Pressemitteilung verteilen lässt, herrscht eisiges Schweigen bei einer journalistischen Entgleisung der Bild.


Die Bildzeitung manipuliert die Bilder und Zitate in übelster Weise und zieht so den Journalismus in Deutschland in den Dreck. Was da abgeliefert ist nicht nur eine Beleidigung von Betroffenen und des Geschmacks der Leser, sondern schlicht Meinungsmache mit übelsten Mitteln. Und der DJV duldet hier, was er bei anderen Medien anprangert. Das Wegretuschieren einer Rolex bei einem Vorstand von Siemens und den fehlenden Hinweis auf die Bildmanipulation betrachtete man vor kurzem unter Journalisten noch als ein schweres Vergehen.
Beide Bilder im Wechsel

Das Gehirn von Gysi war ein Bild aus einem Lehrbuch, die Story war Sinn entstellt und die Quelle erlogen. Was war an dem Artikel überhaupt wahr? Wo bleibt der Aufschrei des grossen Vorsitzenden zu diesem Tiefpunkt des Journalismus?

Vielleicht interessiert DJV-Funktionäre der Journalismus schon gar nicht mehr und man konzentriert sich mehr auf Programmstrukturen der Sender. Bei der Kürzung der Politikmagazine durch die ARD-Intendanten gab es sofort einen Aufschrei des Vorsitzenden. Mit Verlaub: Das geht uns (DJV) nichts an! Wir kümmern uns um die Journalisten, die Qualität und die Bezahlung. Marketingkonzepte und Programmplanung von Sendern und Zeitschriften ist nicht unser Thema. Natürlich will ich auch mehr Informationssendungen und dennoch werfe ich dem Sender nur die Kürzungen im Personalbereich vor.

Als Journalistenverband haben wir die Interessen der Mitglieder zu vertreten. Vielleicht will die ARD ja die Qualität verbessern, wie von Herrn Konken vollmundig letzte Woche gefordert wurde, und denkt gar nicht an Sparmaßnahmen in den Redaktionen. „Die Bürger mit qualitativ hochwertigen Produkten zu beliefern muss Ziel eines jeden Journalisten sein“ waren seine weisen Worte.

Klingt gut! Jetzt lasst den Worten Taten folgen und schreibt eine feuerige Pressemeldung über die Methoden der Bild! Anschließend würde es sich lohnen, die eigenen Publikationen unter dem Aspekt Qualität zu überarbeiten. Das erspart dann auch den Abdruck von Richtigstellungen im Heft.

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